10.11.2021 – Zweites Kennenlerntreffen

An der Ruhr-Uni gibt es wieder Präsenzveranstaltungen, daher organisieren für dieses Semester ein Kennenlerntreffen: Es findet am Mittwoch, den 10.11.2021 um 18.30 Uhr im Kostnixladen in der Dorstener Str. 37 (Bochum) statt. Wer von der Ruhr-Uni zum Treffen kommen möchte, kann unseren Treffpunkt um 18.00 Uhr an der U35 Haltestelle Ruhr-Uni wahrnehmen (auf Schwarze Fahnen achten). Es gibt wie vor Corona üblich auch wieder veganen Kuchen. Einladen tun wir für das Treffen mit dem Text vom letzten Kennenlernreffen, den wir denken dieser ist immer noch aktuell:

Unsere Gesellschaft ist die Katastrophe

Unsere Gesellschaft führt nicht nur zur Katastrophe hin – sie ist die Katastrophe: Klimawandel, Mitweltzerstörung, Hungersnöte, Kriege, Ausbeutung, Rassismus, Einsamkeit, Sexismus, unterdrückerische Gewalt und Pandemien sind kein Fehler innerhalb des Systems, sie sind Ausdruck des Systems. Für einen Großteil der Menschheit der Weltuntergang begonnen als sich die europäische staatlich-kapitalistische Gesellschaft und ihre Werte über den gesamten Planeten ausbreiteten.
Wir stehen vor der Wahl uns und Andere immer mehr zu opfern, um Kapitalismus, Patriarchat, Staat und Kolonialismus aufrechtzuerhalten oder ob wir gemeinsam versuchen einen anderen Weg zu gehen.

Lernen

Dafür müssen wir uns damit auseinandersetzen wie wir hierhin gekommen sind, darüber nachdenken und planen was es braucht um auszubrechen. Außerdem brauchen die nötigen Fähigkeiten, um unsere Leben selbstzuorganisieren, die bestehende Ordnung anzugreifen und Neues aufzubauen. Deswegen organisieren wir seit einigen Jahren Vorträge und radikale Bildungskurse zu Themen wie anarchistische Geschichte, selbstorganisierte Nahrungsmittelversorgung oder Revolutionskonzepte. Bei den Kursen bestimmen wir gemeinsam die Inhalte&Ablauf. Über neue Ideen für Kurse oder Vorträge oder deren Ausweitung freuen wir uns.

Heilen

Die Pandemie und die menschenfeindliche Reaktion von Vielen darauf: Entweder die Gefahr des Virus zu leugnen (Rechte) oder in übertriebener Panik die „eigene Sicherheit“ über eine solidarischen Umgang mit der Situation zu stellen bzw. autoritäre staatliche Maßnahmen zu unterstützen (Linksliberale), hat vielen Menschen extrem geschadet und sie vereinsamt.
Dabei ist die Pandemie bei weitem nicht die einzige Quelle von Verletzungen und Einsamkeit. Jahrhunderte patriarchale, staatlicher und kolonialer Gewalt, sowie kapitalistischer Ausbeutung haben in uns allen Traumata und Verletzungen hinterlassen, die wir wenn wir aus dem Kreislauf der Unterdrückung nicht ausbrechen an die nächste Generationen weitergeben. Als Gruppe wollen wir versuchen aus diesen gesellschaftlichen Verletzungen und der daraus entstehenden Einsamkeit zu entkommen und Räume bieten in den bessere, solidarische Beziehungen entstehen können. Ein weiterer Aspekt von Heilung ist unsere Umgang mit der Mitwelt zu verändern. Was Gruppenveranstaltungen angeht haben wir daher den Konsens möglichst wenig „Ressourcen“ zu verbrauchen z.B. in dem wir nur vegane Lebensmittel kaufen und (gegen Spende) verteilen. Auch über unsere Bildungskurse versuchen wir Fähigkeiten die helfen ökologischen Schäden zu bekämpfen und ein Weltverständnis zu vermitteln in dem die Mitwelt nicht als etwas zu Beherrschendes gesehen wird. Aus unserem Bildungskurs zu Selbstorganisierter Nahrungsmittelversorgung entsteht gerade z.B. ein Projekt zur Anpassung an den Klimawandel und Wiederbegrünung der Stadt von unten.

Kämpfen

Weil die alte Ordnung nicht einfach untergehen wird, müssen wir aktiv Widerstand gegen ihre Institutionen leisten. Als offene Gruppe beschränken wir uns dabei in unseren Handlungen, um nicht zu starker Repression ausgesetzt zu sein. Für uns ist aber klar, dass wir unsere Bewegung nicht in friedlich und militant, legal und illegal spalten lassen. Der Staat verbietet und bestraft viele Handlungen nicht, weil diese grundsätzlich falsch sind, sondern, weil sie seine Ordnung gefährden. Und er zerstört Alternative zum bestehenden System aktiv. Anders als manche Linke Gruppen wollen wir uns nicht verstecken, sondern klar Teil einer Bewegung sein, welche dieser Ordnung gefährlich wird. Unser Beitrag kämpferische Bewegung zu unterstützen ist die Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten zum Schutz vor Repression, Unterstützung von Betroffenen und Stärkung der Analyse von Institutionen der Herrschaft und wie diese funktionieren z.B durch Vorträge und Texte zu Staat/Kapitalismus, Polizei oder Universität.

Revolutionäre Gemeinschaften aufbauen

Bei alldem was wir tun versuchen wir dabei Probleme und unsere Leben nicht auf einzelne Themen zu reduzieren wie es Aktivismus tut, sondern unser Ziel ist es revolutionäre Gemeinschaft(en) und Kulturen aufzubauen. In denen alle Teile und Bedürfnisse unseres Lebens ein Platz haben und die Keimzelle anderer Gesellschaften sein können. Wir arbeiten mit vielen anderen Gruppen und Menschen zusammen und sind Teil der weltweiten anarchistischen Bewegung.

Anarchistisches Kennenlerntreffen: Mache mit!

Falls dich etwas was wir tun oder tun wollen anspricht, würden wir uns freuen, wenn du bei uns mitmachst. Neuen Ideen gegenüber sind wir immer offen. Wir machen keine Hochschulpolitik, sondern kämpfen an und außerhalb der Ruhr-Uni für eine vollkommen andere Gesellschaft. Für neue Menschen organisieren wir am Mittwoch, den 10.11.2021 um 18.30 Uhr ein Kennenlerntreffen. Das Treffen findet im Kostnixladen (Dorstenerstr. 37) in Bochum statt. Wer von der Ruhr-Uni dort hin möchte, kann zum Treffpunkt an der U35 Haltestelle um 18.00 Uhr kommen (auf Schwarze Fahnen achten). Wie vor Corona üblich gibt es auch veganen Kuchen gegen Spende.

 

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