09.08 – 17.08.2022: Vortragsreise

Vom 09.08-17.08.2022, wollen wir eine Vortragsreise durch das von Deutschland beanspruchte Gebiet machen. Dafür suchen wir noch nach Veranstaltungsorten und Gruppen/Menschen, die Lust haben uns einzuladen. Aufgrund des 9-Euro-Ticket brauchen wir kein Fahrgeld dafür. Honorare brauchen wir ebenfalls nicht, freuen uns aber über (optionale) Spenden für die Gruppe.
Einzige Voraussetzung wäre eine Couch oder Bett zum Schlafen und (leckeres) veganes Essen. Außerdem wäre uns noch wichtig, dass Menschen aus Veranstaltungen ausgeschlossen werden können, wenn sie andere bewusst misgendern. Unsere Refernt*in ist nicht-binär und hat in der Vergangenheit mehrmals schlecht Erfahrungen damit gemacht. Und der Vortrag findet nicht im Räumen statt, die 2G oder 3G verlangen. Die Bitte um einen Selbsttest (falls bei der Veranstaltung kostenlos Tests angeboten werden) und die Regel Maske zu tragen sind in Ordnung. Alle Mitglieder der Gruppe sind geimpft und wir halten Impfungen gegen Corona für sinnvoll und wichtig.

Als Vortragsthemen bieten wir Einführung in den Anarchismus, Funktion und Abschaffung der Polizei, Aufstandsbekämpfung, sowie  Anti-autoritäre Perspektiven auf die Klimakatastrophe.
Alle Vorträge sind mit etwas Vorlauf auch ohne Strom und Beamer möglich. Falls ihr einen der Vorträge zu euch holen wollt, schreibt bis zum 01.08.2022 eine Mail an schwarze-ruhr-uni@riseup.net. Momentan sieht es so aus, dass nur Person von uns Zeit hat zu vereisen, falls wir doch zu Mehreren kommen, schreiben wir euch das.

Im Nachfolgenden unsere die Ankündigens bzw. Beschreibungstexte der einzelnen Vorträge:

Vortrag: Jenseits von Staat, Kapitalismus und Patriarchat – Anarchismus eine Einführung

Das Wort Anarchie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Herrschaftsfreiheit. Einst die stärkste sozialistische Strömung, wurde der Anarchismus von Faschismus, Staatssozialismus und staatlicher Demokratie bis zum Ende der 1930er–Jahre fast vollständig ausgelöscht. Aufgrund ihrer Beteiligung an der neuen Welle weltweiter Aufstände wird die anarchistische Bewegung nun wieder sichtbarer. Auch die Herrschenden erkennen wer soziale Bewegungen und die Kämpfenden in Aufständen gegen sie unterstützt, egal ob liberal, konservativ oder faschistisch – alle sind in ihre Feindschaft dem Anarchismus gegenüber miteiander verbunden. Wir wollen die Gunst der Stunde nutzten, um die Frage Vieler zu beantworten was Anarchismus überhaupt ist und worin er sich von anderen Theorien und Bewegungen (vor allem der staatlichen Linken) unterscheidet? Warum lehnen Anarchistinnen Kapitalismus und Staat ab? Weshalb sind Herrschaft und Hierarchien die grundsätzliche Ursache vieler Probleme unserer Welt? Und wieso sind Revolutionen, die den Staat nutzen wollen, um die Welt zu verbessern zum Scheitern verurteilt? Diese und weitere Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden, denn angesichts der globalen Lage ist nichts gefährlicher als den Kopf in den Sand zu stecken und auf eine Rückkehr der „Normalität“ zu hoffen

.Das Handout zum Vortrag (inklusive weiterführender Quellen)

Vortrag: Für ein Ende der Gewalt – Die Polizei und Alternativen zu ihr

Von Düsseldorf nach Hamburg, von Minneapolis nach Louisville erreichen uns Bilder von Polizistinnen, die Gewalt ausüben. Die Polizei und ihre Gewalt ist momentan in der Öffentlichkeit sehr präsent. Dabei herrscht in Deutschland unter jenen, die der Polizei kritisch gegenüberstehen, die Idee vor sie zu reformieren. Doch ist dies überhaupt möglich? Ist nicht Gewaltausübung und Kontrolle der zentrale Kern der Polizei?
In unserem Vortrag sprechen wir darüber wie die Polizei entstanden ist, wie sie funktioniert und warum wir sie eben nicht reformieren können, sondern sie abschaffen müssen. Weitere Fragen sind: Welche Mythen über die Polizei sind verbreitet? Was für Beispiel des Widerstandes gegen die Polizei gibt es? Anschließend geht es um Alternativen zur Polizei. Wie gehen und gingen Gesellschaften ohne Staat mit Konflikten um? Was für Möglichkeiten haben wir die Macht der Polizei in unserem Alltag zu schwächen?
Der Vortrag setzt an einigen Stellen anarchistische Kritiken voraus. Hier findet ihr daher ergänzend unseren Vortrag Jenseits Staat, Kapitalismus und Patriarchat – Anarchismus eine Einführung.

Das Handout zum Vortrag (inklusive weiterführender Quellen)

Vortrag: Anti – Autoritäre Perspektiven auf die Klimakatastrophe

Ausgehend von anarchistischen und indigenen Analysen werden wir darüber sprechen, was die Ursachen der aktuellen Klima- und ökologischen Katastrophe sind und warum die Lösungen für sie längst existieren und „nur“ nicht umgesetzt werden. Wir gehen dabei an die Wurzeln unserer gesellschaftlichen Ordnung. Fragen, die dabei geklärt werden sollen sind: Warum ist der Staat nicht nur kein Mittel zur Lösung von Umweltzerstörung, sondern ein zentraler Verursacher? Wie hängen Klimakatastrophe und Kolonialismus zusammen? Warum dient Umweltzerstörung auch dem Machterhalt und der Herrschaftsausdehnung von Institutionen wie dem kapitalistischen Markt und dem Staat? Was hat das Patriarchat mit alledem zu tun?
Bei den Lösungen soll es darum gehen, wie wir Widerstand gegen weitere Zerstörung mit Vorbereitung und Anpassung an die nicht mehr verhinderbaren Katastrophen und die Schaffung von gleichwertigen, solidarischen Gemeinschaften verbinden können. Außerdem wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie sich unserer Verhältnis zu unserer Mitwelt verändern muss, um von Beherrschung dieser hin zu Respekt ihr gegenüber zu kommen. Es wird sich zeigen, dass (fast) alle Lösungen bereits existieren.

Aufstandsbekämpfung – Wie der Staat Bewegungen ungefährlich hält

Wie hält der Staat soziale Bewegungen ungefährlich und verhindert Aufstände? Der Vortrag gliedert sich grob in zwei Teile. Es soll um direkte Repression, also um Dinge wie Gesetze, Gewalt durch die Polizei und Strafverfolgung gehen. Wozu dienen welche Gesetze und die mit ihnen verbundene Strafverfolgung? Was macht die permanente staatliche Repressions(-androhung) mit uns und unseren Bewegungen? Welche Strategien nutzt die Polizei um Demonstrationen und andere Ansammlungen auf der Straße zu steuern oder zu zerschlagen?

Dazu kommt indirekte Kontrolle, z.B. durch staatliche Beeinflussung von unserer Selbstwahrnehmung als Bewegung. Wie beeinflusst der Staat unsere Denkweisen in seinem Sinne? Welche Ideologien (Weltanschauungen), Institutionen und Bewegungen sind Ihm dabei nützlich? Themen werden u.a. Universität (hier z.B. Bewegungsforschung), Gewaltfreiheit, Demokratie, Faschismus und Linke Einheit sein. Abschließend soll darüber gesprochen werden was Repression, Gewalt und das damit verbundene Trauma mit uns als Bewegungen macht.

 

 

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